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7 min Lesezeit

Wasserenthärter - Kompletter Guide (2021)

Wir erklären Ihnen die Vor- und Nachteile eines Wasserenthärters

Raphael Breitschmid
Raphael Breitschmid
Buildigo- Sanitär

Alles über Wasserenthärter

Warum sollte ich ein Wasserenthärter installieren? Brauche ich ihn wirklich? Was bringt er mir? Was sind die Effekte auf meine Gesundheit und auf mein Haus?

Es ist sehr schwierig, sich im Internet eine Meinung über Wasserenthärter zu bilden, da es so viele widersprüchliche Informationen zu diesem Thema gibt.

In diesem Artikel erfahren Sie, ob ein Wasserenthärter für Ihr Zuhause sinnvoll ist. Lassen Sie uns dieses komplexe Thema Schritt für Schritt beleuchten:

1. Was ist ein Wasserenthärter?

Ein Wasserenthärter ist ein Gerät, das die “Härte” des Wassers reduziert. Die Wasserhärte misst die Konzentration von Kalk (hauptsächlich Kalzium und Magnesium) im Wasser.

Anders gesagt, entnimmt der Wasserenthärter dem Wasser Kalzium- und Magnesium-Ionen, und das Wasser wird «weich». Aber was bedeutet das und wozu soll das gut sein? Dazu kommen wir gleich.

2. Wie funktioniert ein Wasserenthärter?

Bevor Sie sich für die Installation eines Wasserenthärters entscheiden, sollten Sie verstehen, wie diese Anlage funktioniert.

Das Wasser, das in Ihr Haus gelangt, ist mit Mineralien und gelösten Metallen, hauptsächlich Kalzium und Magnesium, angereichert.

Die Kalzium- und Magnesium-Ionen sind für Kalkablagerungen in Ihrem Haus verantwortlich. Je mehr dieser Ionen das Wasser enthält, umso härter ist das Wasser. Hartes Wasser kann Schäden in Ihrem Haus verursachen.

Um dies zu verhindern, können Sie an der Wasserzuleitung im Haus einen Wasserenthärter installieren.

Das harte Wasser fliesst durch einen Behälter, in dem sich mit Natrium-Ionen angereicherte Kunstharzkügelchen befinden. Die Harzkugeln «fangen» die Kalzium- und Magnesium-Ionen im Wasser ein und ersetzen sie durch Natrium-Ionen. Dieser Vorgang nennt sich Ionenaustausch.

Das Wasser fliesst nun ohne Kalk und mit etwas Natrium angereichert in die Wasserleitung.

Aber:

Die Natrium-Ionen der Harzkügelchen werden mit der Zeit von den Kalzium- und Magnesium-Ionen verdrängt. Ist das Kunstharz mit Kalzium und Magnesium gesättigt, findet kein Ionenaustausch mehr statt.

Um dies zu verhindern, wird das «erschöpfte» Harz regelmässig durch Kochsalzlösung (Regenationssalz) regeneriert. Dadurch werden die Magnesium- und Kalzium-Ionen wieder entfernt und die Harzkügelchen mit Natrium-Ionen aufgeladen.

Das Regenerierwasser wird in den Abwasserkanal geleitet und der Prozess kann weiterlaufen. Der Regenerationsvorgang erfolgt bei Enthärtungsanlagen automatisch.

Wasserenthärter

3. Vorteile: Warum sollte ich einen Wasserenthärter installieren?

Man hört vieles über die Vorteile von Wasserenthärtern. Hier sind die wichtigsten:

Weniger Kalkablagerungen

Armaturen, Waschbecken, Duschen, Badewanne & Co. werden weniger mit Kalkablagerungen verschmutzt.

Haushaltsgeräte halten länger

Haushaltsgeräte, die Wasser verbrauchen, vertragen Kalk nicht sehr gut. Die Kosten für Wartung und Neuanschaffungen sinken mit einem Wasserenthärter.

Rohre und Durchfluss

Weniger Seife

Weiches Wasser erhöht die Wirksamkeit von Schaumprodukten wie Seife, Shampoo oder Waschmitteln. Weniger Seife führt daher zu einem identischen Ergebnis.

Weichere Wäsche

Enthärtetes Wasser ist weniger aggressiv für die Wäsche. Die Wäsche bleibt weich und behält seine Farben länger.

Gut für die Haut

Weiches Wasser ist schont auch die Haut und reduziert Hautreizungen und Juckreiz, besonders bei Menschen, die von Ekzemen oder Psoriasis betroffen sind.

Gut für die Haare

Stromverbrauch

Enthärtetes Wasser erwärmt sich schneller als hartes Wasser. Da der Wasserenthärter selbst wenig Energie verbraucht, können Sie möglicherweise Stromkosten sparen.

3. Nachteile: Was Ihnen weniger gesagt wird

Trotz der vielen Vorteile von Wasserenthärtern ist es wichtig, die Nachteile zu kennen. Hier sind die wichtigsten:

Hier sind die wichtigsten:

Wasserverschwendung

Die Harzkügelchen müssen regelmässig regeniert werden, damit der Ionenaustausch funktioniert. Diese Reingiung verbraucht Wasser, das in den Abwasserkanal geleitet wird. Nach der Installation eines Enthärters kann sich der Wasserverbrauch deshalb um rund 10% erhöhen. Neuere, effiziente Geräte können diesen Anstieg jedoch auf 3% reduzieren.

Erfordert regelmässige Wartung

Die Anlage muss regelmässig mit Salz gefüllt und das Harz desinfiziert werden, um die Vermehrung von Bakterien zu vermeiden (gilt nur für Wasserenthärtungsanlagen mit Ionenaustausch – siehe unten).

4. Die verschiedenen Arten von Wasserenthärtern

Bisher ging es vorwiegend um den häufigsten Wasserenthärter, nämlich den Ionenaustauscher. Es gibt aber noch zwei andere Arten von Anlagen: Den elektromagnetischen (oder elektrischen) Enthärter, und den CO2 Enthärter.

Elektromagnetische Enthärter

Fachleute sind der Meinung, dass diese Geräte nicht wirklich Wasserenthärter sind. Sie funktionieren mit elektrischen Impulsen bzw. elektromagnetischen Feldern, welche die Struktur des Kalks ändert. Auf diese Weise wird die «Ablagerungsfähigkeit» von Calcium und Magnesiumionen verringert, ohne diese zu entfernen. Diese Geräte brauchen weder Salz noch Chemikalien. Ihre Wirksamkeit ist jedoch sehr umstritten.

CO2-Enthärter

Diese sieht man noch relativ selten. Sie funktionieren durch Einspritzen einer kleinen Dosis CO2 in das Wasser. Das Kohlendioxid wandelt Kalk in wasserlösliche Kalzium – Magnesiumbikarbonate um. Die Mineralien bleiben somit im Wasser. Die CO2-Enthärter brauchen weder Salz noch Chemikalien und generieren kein Abwasser.