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Schädlingsbekämpfung

Speckkäfer bekämpfen: Schädlinge identifizieren und wirksam eliminieren

Ein Speckkäfer kann nicht nur erhebliche Schäden anrichten, sondern auch Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Bleibt ein Befall unentdeckt, folgen Probleme.

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Haben Sie kleine braune Käfer in Ihrem Haushalt entdeckt, sollten Sie die Insekten umgehend identifizieren, denn es könnte sich um Schädlinge handeln. Ein besonders heimtückischer Schädling ist der Speckkäfer. Dieser winzige Übeltäter kann nicht nur erhebliche Schäden anrichten, sondern auch Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Bleibt ein Befall unentdeckt, können die ungebetenen Hausgäste zu einer regelrechten Plage werden, die dann nur noch mithilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers unter Kontrolle gebracht werden kann.

Doch keine Sorge, in diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den Schädling im Haus oder in der Wohnung erkennen und den Speckkäfer bekämpfen und langfristig fernhalten können.

Speckkäfer: Merkmale & Lebensweise

Die Familie der Speckkäfer (Dermestidae) umfasst über 1000 verschiedene Arten, die sich in 50 Gattungen unterteilt. Davon sind gerade einmal 68 unterschiedliche Exemplare in Mitteleuropa heimisch. Sämtliche Speckkäfer-Arten können fliegen, besitzen eine ovale Körperform und erreichen eine Grösse zwischen 10 und 15 Millimeter. Auch in der Farbgebung, die zwischen Schwarz, Braun oder gefleckt variiert, sehen sich die leicht behaarten Insekten auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Dasselbe gilt für ihre auffälligen, keulenartigen Fühler.

Betrachten wir die Artenvielfalt, das Vorkommen sowie den Lebensraum und den Lebenszyklus der Speckkäfer genauer.

Speckkäfer bekämpfen Artenvielfalt

Artenvielfalt

Zu den nahen Verwandten gehören neben dem Gemeinen Speckkäfer (Dermestes lardarius) auch der Teppichkäfer (Anthrenus) sowie der Pelzkäfer (Attagenus). Aufgrund ihrer Ähnlichkeit, die auf Grösse, Körperform sowie den markanten Fühlern basiert, besitzen die einzelnen Speckkäferarten jedoch gewisse spezifische Merkmale, an denen eine Identifikation möglich ist. Anhand der folgenden Unterschiede lassen sich die Insekten voneinander unterscheiden:

  • Der Gemeine Speckkäfer: Die Flügel der ausgewachsenen Käfer weisen in der vorderen Hälfte eine beige Färbung auf und die Flügeldecken werden von drei schwarzen Flecken geziert. Der Körper der kleinen braunen Raupen ist mit winzigen Haaren übersät. Ein weiteres Indiz dafür, dass es sich um die Larven des Gemeinen Speckkäfers handelt, sind zwei hervorstehende Dornen am Ende des Larvenkörpers.

  • Der Teppichkäfer: Diese Gattung des Pelzkäfers besitzt eine schwarze Körperfärbung. Besonders auffällig sind vereinzelte graue, rote und braune Flecken, welche die ausgewachsenen Tiere zieren. Die Teppichkäfer-Larven lassen sich anhand von hellen und braunen Ringen identifizieren, die sich auf ihrem mit Borsten und Haaren bedeckten Körper befinden.

  • Der Pelzkäfer: Der Pelzkäfer besitzt einen schwarzen Rumpf und ist behaart. Seine Larven fallen durch ihre goldgelbe Farbgebung auf.

Vorkommen und Lebensraum

Speckkäfer sind auf der ganzen Welt verbreitet und erfüllen in der Natur eine wichtige Rolle als Aasfresser. In der Wildnis sind sie auf weiten Flächen, Wiesen und in Wäldern zu finden, wo sie sich hauptsächlich von Tierkadavern ernähren. Doch auch in städtischen Gebieten haben diese Schädlinge einen Platz gefunden, insbesondere unter der Erdoberfläche. Wenn die Temperaturen sinken, suchen sie nach geeigneten Überwinterungsplätzen und dringen in die Häuser und Wohnungen der Menschen ein, wo sie von Nützlingen zu Schädlingen mutieren und erhebliche Schäden verursachen. Dabei reihen sie sich in die Riege der Vorrats- und Materialschädlinge ein.

Der Name der jeweiligen Pelzkäfer-Art offenbart, welche Nahrung und welchen Lebensraum die Insekten bevorzugen. Der Gemeine Speckkäfer macht hier jedoch eine Ausnahme. Denn die Speckkäferlarven ernähren sich, wie der Name vermuten lässt, nicht nur von Lebensmitteln wie Speck und anderen Räucherwaren, sondern auch von Tierkadavern, Pelzen, Tierhäuten, Federn und weichem Holz, da sie in der Lage sind, Keratin zu verdauen.

In der Wildnis spielen Speckkäfer eine wichtige Rolle, da ihre Larven dazu beitragen, verwesende Tierkadaver und tote Insekten zu beseitigen, was zur Aufrechterhaltung eines gesunden Ökosystems beiträgt. Sie finden ideale Lebensräume in verlassenen Vogelnestern, Bienenstöcken und Taubenschlägen.

Doch auch in der Nähe des Menschen fühlen sich Speckkäfer und ihre Larven wohl, insbesondere in Häusern, Wohnungen oder Lagerstätten, wo sie zu Hygiene- und Materialschädlingen werden, sobald sie ausreichende Nahrungsquellen vorfinden.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung der Insekten findet ab einer Temperatur von circa 16 Grad Celsius statt. Das Speckkäfer Weibchen legt dann bis zu 500 Eier ab. Diese platziert sie jedoch nicht an einem Ort, sondern verteilt ihre Brut in sogenannten Clustern von jeweils 12 Stück in der Nähe von optionalen Nahrungsquellen. Die winzigen Eier sind circa 2-3 Millimeter gross, besitzen eine glänzende weisse Farbe und sind für den Laien mit blossem Auge praktisch nicht erkennbar.

Sind die winzigen braunen Speckkäferlarven nach 3-12 Tagen geschlüpft, begeben sie sich umgehend auf Nahrungssuche und machen sich über fast alles her, was ihnen in die Quere kommt. Vom Larvenstadium bis zum ausgewachsenen Käfer vergehen 17-24 Tage. In diesem Zeitraum häuten sich die Tiere circa fünfmal. Nach der Verpuppung und einer 14-tägigen Puppenruhe schlüpfen dann die adulten geschlechtsreifen Tiere. Bei günstigen Bedingungen können Gemeine Speckkäfer bis zu 6 Generationen in einem Jahr hervorbringen.

Speckkäfer bekämpfen Larve

Die Kenntnis über die Fortpflanzung der Speckkäfer ermöglicht Ihnen, die Bedrohung besser zu verstehen, frühzeitig Massnahmen zu ergreifen und geeignete Schädlingsbekämpfungsmassnahmen zu wählen, um Schäden und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Doch welche Schäden oder Risiken bringen Speckkäfer mit sich?

Speckkäfer bekämpfen: Warum frühzeitiges Handeln entscheidend ist

Speckkäfer mögen zwar winzig sein, aber einmal in menschlichen Behausungen heimisch geworden, können sie zu einer wahren Plage werden. Hier sind die Gründe, warum frühzeitiges Handeln bei einem Befall unerlässlich ist:

  • Materielle Schäden: Speckkäfer können Textilien, Nahrungsmittel, Möbel und andere Gebrauchsgegenstände beschädigen. Ihre Larven verpuppen sich in festen Materialien wie Holz, Pappe, Papier oder Mörtel, was sogar zu Bausubstanzschäden führen kann. Oft wird diese Kontamination erst bemerkt, wenn sich die Insekten bereits massiv vermehrt haben, was mit hohen finanziellen Kosten verbunden ist.

  • Gesundheitsrisiken: Ein Speckkäferbefall birgt auch gesundheitliche Risiken. Der Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln kann zu allergischen Reaktionen und Magen-Darm-Erkrankungen beim Menschen führen. Die winzigen Larven besitzen Wehrhaare, die Hautausschläge verursachen können, ähnlich Insektenstichen. Beim Einatmen dieser Härchen können zudem Atemwegserkrankungen auftreten.

Das Verständnis dieser Risiken zeigt, warum es so wichtig ist, bei den ersten Anzeichen eines Speckkäferbefalls aktiv zu werden. Doch wie gelangen diese Schädlinge überhaupt ins Haus oder in die Wohnung?

Wie gelangen Speckkäfer ins Haus oder in die Wohnung?

Aufgrund von Nahrungsknappheit begeben sich die Käfer im Herbst auf die Suche nach einem kuschligen Plätzchen zum Überwintern. Menschliche Behausungen sind für die Insekten aufgrund der hervorragenden Lebensbedingungen die ideale Winterresidenz.

Ins Innere gelangt der Gemeine Speckkäfer über Lüftungsschächte oder geöffnete Türen und Fenster. Besonders bei Einbruch der Dunkelheit werden die Käfer von den Lichtquellen im Haus magisch angezogen. Für den flugfähigen Speckkäfer ist es dann ein Leichtes, unbemerkt ins Innere zu gelangen und sich im Anschluss ein dunkles Plätzchen für die Ablage der Eier zu suchen.

Im Gegensatz zum ausgewachsenen Käfer werden die winzigen Speckkäferlarven in kontaminierten Lebensmitteln oder Textilien ins Haus oder in die Wohnung geschleppt. Aufgrund dessen, dass die Larven äusserst lichtscheu sind und sich perfekt verstecken können, kann ihre Anwesenheit über einen langen Zeitraum unentdeckt bleiben.

Haben es sich die Schädlinge in Ihrem Zuhause gemütlich gemacht, können sie zur Plage werden und neben materiellen Schäden auch gesundheitliche Probleme verursachen. Deswegen ist es wichtig, bei den kleinsten Anzeichen von Speckkäfern sofort zu reagieren und die notwendigen Bekämpfungsmassnahmen in die Wege zu leiten.

Aber wo verstecken sich die ungewollten Untermieter und woran lässt sich erkennen, dass sich die Parasiten im eigenen Haushalt angesiedelt haben?

Welche Anzeichen deuten auf einen Befall durch den Speckkäfer hin?

Die winzige Körpergrösse der Speckkäfer sowie ihre Vorliebe für enge Ritzen oder dunkle Ecken machen das Enttarnen der Käfer schwer. Dennoch gibt es klare Hinweise auf einen Befall.

Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen entdecken, deutet dies auf ein Speckkäferproblem hin:

  • Kreisrunde Frasslöcher: Wenn Sie kleine, kreisrunde Löcher in Lebensmitteln, Textilien, Büchern oder weichem Holz bemerken, könnte dies auf einen Speckkäferbefall hinweisen.

  • Tote Käfer auf Fensterbänken: Obwohl Speckkäfer dunkle Lebensräume bevorzugen, werden sie von Lichtquellen angezogen und verenden oft auf Fensterbänken.

  • Frasslöcher, Puppenhüllen, Exkremente: Wenn Sie Frasslöcher, Puppenhüllen oder fadenförmige Exkremente bemerken, deutet dies auf einen bereits fortgeschrittenen Befall hin.

  • Versteckte Eiablageorte: Die Weibchen legen ihre Eier an geschützten, schwer einsehbaren Orten ab. Dies macht das Auffinden der winzigen Larven, die für Laien ohnehin mit blossem Auge kaum erkennbar sind, schwierig.

Bis Sie diese Anzeichen bemerken, haben sich die Parasiten meist schon in aller Seelenruhe vermehren können und mit dem Befall ist nicht mehr zu spassen. Ihr Schädlingsproblem können Sie dann häufig nur noch mithilfe eines Kammerjägers in den Griff bekommen.

Damit es aber gar nicht erst soweit kommen kann, ist es essenziell, frühzeitig zu handeln und folgende Bereiche regelmässig auf Anzeichen von Speckkäfern und ihren Larven zu überprüfen:

  • Unter Teppichen und im Teppichflor

  • Scheuerleisten

  • Lebensmittelvorräte und Tierfutter

  • Textilien

  • Ritzen in Holzböden

  • Einrichtungsgegenstände und Lederkleidung (insbesondere in Falten und Nähten)

  • Pelzkleidung und Besätze aus Federn und Fell

  • Konservierte Tiere

  • Vogelkäfige

Buildigo Tipp : Speckkäfer und Schimmel

Auch Schimmel an den Wänden, in Schränken oder in Schubladen, dessen Entstehung keine anderen Ursachen haben könnte, weist auf einen Speckkäfer-Befall hin. Verantwortlich hierfür sind die Ausdünstungen der Schädlinge, die aufgrund der Bildung von Kondenswasser einen Schimmelbefall auslösen können.

Nachdem wir nun die Anzeichen eines Speckkäferbefalls identifiziert haben, ist es entscheidend zu wissen, wie Sie diese unangenehmen Schädlinge effektiv bekämpfen können. Sehen wir es uns also an.

Speckkäfer bekämpfen: So werden Sie die unangenehmen Schädlinge wieder los

Für die Bekämpfung von Speckkäfern sowie ihrer Larven gibt es verschiedene Massnahmen. Doch lassen Sie sich Eines gesagt sein: Die Eliminierung der Schädlinge ist aufgrund ihrer Lebensweise eine aufwendige und langwierige Prozedur.

Mithilfe der fünf folgenden Hausmittel und anderen chemiefreien Mitteln lässt sich ein leichter Befall durch das Ungeziefer unter Kontrolle bringen:

  1. Bekämpfung mithilfe von Hitze & Kälte: Hitze und Kälte mögen Speckkäfer nicht. Um die ausgewachsenen Tiere, ihre Larven und Eier abzutöten, können Sie die kontaminierten Textilien entweder bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen oder in luftdichten Säcken verpackt für 24 Stunden in der Tiefkühltruhe lagern. Befallene Gegenstände können ebenfalls im Backofen dekontaminiert werden.

  2. Kontaminierte Nahrungsmittel beseitigen: Haben Sie kleine Käfer in Ihrem Haushalt entdeckt, sollten Sie alle offenen Lebensmittel sofort in der Mülltonne ausserhalb des Hauses entsorgen.

  3. Wohnung reinigen: In sauberen Innenräumen fühlen sich die Materialschädlinge nicht wohl. Deswegen ist bei einem Speckkäfer-Befall Grossputz angesagt! Säubern Sie sämtliche Schränke und Schubladen und befreien Sie den Fussboden von Staub, Flusen und Tierhaaren. Teppiche sollten in die Reinigung gebracht werden. Somit stellen Sie sicher, dass ebenfalls die Eier des Teppichkäfers abgetötet werden.

  4. Bekämpfung mit Fressfeinden: Schlupfwespen oder Raubwanzen gehören zu den natürlichen Feinden des Speckkäfers. Haben die winzigen Tiere die adulten Schädlinge sowie ihre Brut vernichtet, machen sich die Nützlinge wieder aus dem Staub. Für den Menschen und seine Haustiere sind beide Arten von Fressfeinden ungefährlich.

  5. Bekämpfung mit Kieselgur: Kieselgur ist ein Staubsilikat und wirkt biophysikalisch. Kommen die Tiere mit dem Pulver, das eine schmirgelnde Wirkungsweise besitzt, in Kontakt, wird die Haut beschädigt, was zur Folge hat, dass die Insekten austrocknen und sterben. Machen Sie sich keine Sorgen: Für Haustiere besteht keine Gefahr!

Die Bekämpfung des Speckkäfers ist nicht so einfach. Deswegen empfehlen wir Ihnen, die genannten Methoden in Kombination anzuwenden. Bleiben die Bekämpfungsmassnahmen ohne Erfolg, sollten Sie sofort einen Experten oder eine Expertin hinzuziehen.

Bekämpfung von Speckkäfern: Zeit für den Profi

Bei einem weit fortgeschrittenen Speckkäfer-Befall kommen Sie nicht um das Hinzuziehen eines professionellen Schädlingsbekämpfers herum. Auch wenn Sie den Ursprung des Übels nicht finden, oder wenn sich das Ungeziefer durch die Bausubstanz von Immobilien frisst, sollten Sie umgehend Expertinnen und Experten hinzuziehen. Denn ohne fachliche Kompetenz lässt sich ein Schädlingsproblem wie dieses nicht mehr in den Griff bekommen.

Bei Buildigo finden Sie schnell und unkompliziert professionelle Hilfe. Sind Sie mit einem Schädlingsproblem überfordert, stellen Sie noch heute eine Anfrage und schildern Ihr Problem. Kompetente Schädlingsbekämpfer aus Ihrer Umgebung nehmen dann Kontakt zu Ihnen auf, sodass Sie sich nur noch einen Kostenvoranschlag erstellen lassen müssen und mit gutem Gewissen sämtliche Bekämpfungsmassnahmen in professionelle Hände geben können.

Fazit

Die Bekämpfung von Speckkäfern ist kein leichtes Unterfangen. Denn haben es sich die Käfer erst einmal in den Behausungen des Menschen gemütlich gemacht, ist ihre Eliminierung aufgrund ihrer Lebensweise ohne die Hilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers fast unmöglich. Aufgrund des grossen Schadens sowie den gesundheitlichen Risiken, die von einem Befall ausgehen, ist das Hinzuziehen eines Profis immer die beste Lösung.

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