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Schädlingsbekämpfung

Pelzkäfer bekämpfen: Erkennungsmerkmale & effektive Bekämpfungsmassnahmen

Haben Sie in Ihrer Kleidung oder Teppichen kleine Löcher entdeckt, dann kann es sein, dass sich der Pelzkäfer bei Ihnen eingenistet hat.

Pelzkäfer bekämpfen Header

Haben Sie in Ihrer Kleidung oder anderen Textilien wie Vorhängen oder Teppichen kleine Löcher entdeckt? Dann kann es sein, dass sich der Pelzkäfer bei Ihnen eingenistet hat. Jedoch sind nicht die ausgewachsenen Schädlinge für das Desaster in Ihrer Wohnung verantwortlich. Vielmehr sind es die unersättlichen Larven des Pelzkäfers, die sich durch organische Materialien fressen und den Schaden verursachen.

Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wie Sie die nimmersatten Larven in Ihrer Wohnung erkennen und Pelzkäfer bekämpfen können, warum Sie bei Sichtung der Schädlinge schleunigst handeln müssen und welche Massnahmen notwendig sind, dass es erst gar nicht zu einem Befall durch den Pelzkäfer kommt.

Was sind Pelzkäfer?

In unseren Breitengraden können uns zwei verschiedene Arten von Pelzkäfern (Attangus) über den Weg laufen. Die Rede ist vom Braunen und Gefleckten Pelzkäfer (Attagenus pellio), der auch unter dem Namen Gemeiner Pelzkäfer (Attangus pellio) bekannt ist. Während der Braune Pelzkäfer ursprünglich aus Afrika stammt und aufgrund der Globalisierung über Osteuropa den Weg nach Europa fand, gehört der Gemeine Pelzkäfer zu den heimischen Insektenarten.

Beide Arten gehören zur Familie der Speckkäfer (Dermestiden) und haben viele Gemeinsamkeiten. In der freien Natur erledigen sie einen nützlichen Job und tun unserem Ökosystem einen grossen Gefallen. Denn die Larven kümmern sich um die Beseitigung von Tierkadavern und Fellresten. Doch gelangen die Pelzkäfer in unsere Häuser oder Wohnungen, werden besonders die Larven zum Materialschädling.

Hierzu später mehr, sehen wir uns erst die Merkmale der Käfer an.

Brauner Pelzkäfer vs. Gefleckter Pelzkäfer

Auch wenn beide Pelzkäfer-Arten in der Wohnung ein ähnliches Schadbild verursachen und ein Befall die gleichen Bekämpfungsmassnahmen erfordert, sollten Sie wissen, mit welchem Schädling Sie es zu tun haben. Der folgende Steckbrief hilft Ihnen dabei, den Braunen Pelzkäfer und seine Larven vom Gemeinen Pelzkäfer oder einem anderen Schädling zu unterscheiden.

Der Braune Pelzkäfer

  • Der adulte Käfer: Der Körper des Braunen Pelzkäfers ist oval geformt und besitzt eine braun-schwarze Farbe. Die winzigen Insekten werden gerade einmal zwischen 2,3 bis 4 Millimeter lang, was das Aufspüren im Haus oder in der Wohnung enorm erschwert. Besonders auffällig sind die zwei langen Antennen, welche am Kopf des Tieres prägnant nach vorn stehen. Jedoch sind die Fühler bei den Männchen doppelt so lang wie bei den Weibchen, was sie gut voneinander unterscheiden lässt.

Der Braune Pelzkäfer
  • Besondere Identifikationsmerkmale der Larven: Die Larven des Braunen Pelzkäfers besitzen eine goldgelbe Körperfärbung und werden mitsamt ihrem auffälligen Borstenschwanz zwischen 12 und 15 Millimeter lang. Somit sind sie weitaus grösser als die adulten Pelzkäfer. Des Weiteren besitzt ihr Körper eine zigarrenförmige Form und ist überall mit kurzen, steif nach oben gerichteten Haaren bedeckt.

Pelzkäfer bekämpfen Larve erkennen

Der Gemeine Pelzkäfer

  • Der ausgewachsene Käfer: Der Körper des Gemeinen Pelzkäfers ist oval und besitzt eine braune Farbe, die schon bereits ins Schwarze geht. Er ist mit einer Grösse zwischen 3 und 3,5 Millimetern und einer Breite von 2 Millimetern etwas kleiner als der Braune Pelzkäfer, was die beiden Arten einwandfrei voneinander unterscheiden lässt. Aber auch die helleren Flügeldecken, die jeweils ein auffallend weisser Haarfleck ziert, helfen Ihnen bei der Identifikation. Besonders markant sind ebenfalls die drei charakteristischen Fleckenmale, welche sich am hinteren Teil des Halsschilds befinden und auf den Gefleckten Pelzkäfer hinweisen.

Der Gemeine Pelzkäfer

Die Larven der Braunen und Gemeinen Pelzkäfer lassen sich mit dem blossem Auge nicht voneinander unterscheiden. Da sie für das gleiche Schadbild verantwortlich sind und für ihre Bekämpfung dieselben Massnahmen erforderlich sind, spielt dies hier keine grosse Rolle.

Die richtige Identifikation ist hingegen wichtig, um sie von anderen Schädlingen unterscheiden zu können, deren Befall vielleicht andere Massnahmen erfordert.

Fortpflanzung & Lebensdauer

Die Fortpflanzung der Materialschädlinge findet in der Natur statt. Für die anschliessende Eiablage bevorzugen die Weibchen jedoch die Behausungen des Menschen.

Ins Haus oder in die Wohnung gelangen die Insekten, angezogen vom Licht in den Innenräumen, durch die geöffneten Türen und Fenster. Dort angekommen suchen sie sich für die Eiablage ein dunkles Plätzchen direkt an den verschiedenen Nahrungsquellen. Scheuerleisten, Bettkästen, Schubladen, Schränke sowie enge Ritzen und staubige Stellen unter Betten und Kommoden eignen sich hierfür geradezu perfekt.

Die kleinen Larven schlüpfen dann bereits nach circa 15 Tagen und beginnen ohne Umschweife, sich durch die vorhandenen Naturmaterialien zu fressen.

Diese rasche Vermehrung kann für einen Befall sorgen, daher sollten Massnahmen zur Bekämpfung schnell umgesetzt werden.

Wie gefährlich können Pelzkäfer werden?

Da Pelzkäfer nicht beissen oder stechen und dadurch Überträger von Krankheiten sein können, sind die Insekten für den Menschen ungefährlich.

Die einzige Möglichkeit, die mit einer Beeinträchtigung einhergeht, kann von den feinen Haaren der Pelzkäferlarven ausgehen. Denn kommt der Mensch mit ihnen in Kontakt, kann dies Allergien auslösen.

Jedoch richten die Insekten erhebliche Schäden an sämtliche Arten von Textilien an. Durch folgende Materialien fressen sich die kleinen Larven besonders gern:

  • Federn & Horn

  • Teppiche

  • Bettwäsche

  • Pelz

  • Kleidungsstücke aus Wolle

  • Leder

Ebenfalls ausgestopfte Tiere stehen auf der Nahrungsliste der Larven. Deswegen sind Orte wie naturhistorische Museen besonders gefährdet für eine Kontamination durch den Pelzkäfer.

Um die Möglichkeit eines Befalls gering zu halten, ist es daher von grosser Bedeutung ein wichtiges Augenmerk auf die Umsetzung von Präventionsmassnahmen zu legen.

Welche Folgen hat ein Pelzkäferbefall und wie lässt er sich verhindern?

Wie bereits erwähnt, stellen die Pelzkäfer an sich keine Gefahr für Sie oder Ihre Textilien dar. Doch ihre Larven können, wenn sie in Innenräume gelangen, materielle Schäden anrichten. Ihr Fressverhalten, dass sich in der freien Wildbahn nützlicherweise auf Aas und Tierkadaver fokussiert, wird in menschlichen Behausungen ein Problem. Denn hier werden die Krabbeltiere vom Nützling zum Materialschädling und fressen sich durch sämtliche organische Stoffe.

Abhängig davon, in welchem Zeitraum sie entdeckt und in ihrer Aktivität gestoppt werden, richten die Schädlinge dann einen weniger beachtlichen oder grossen materiellen Schaden an.

Damit es erst gar nicht zu einem Befall kommen kann oder dieser schnellstmöglich enttarnt wird, helfen Ihnen die folgenden Massnahmen:

  • Augen offen halten: Damit die Anwesenheit des Pelzkäfers nicht lange Zeit im Verborgenen bleibt und ein Befall schnell entdeckt wird, sollten Sie sämtliche Möbel aus Naturmaterialien, Teppiche und Kleidungsstücke in regelmässigen Abständen auf mögliche Anzeichen wie auf kleine herumkrabbelnde braune Käfer und unregelmässig geformte Frasslöcher kontrollieren.

  • Regelmässige Reinigung: Sauberkeit minimiert das Risiko, dass sich der Pilzkäfer bei Ihnen einnistet. Deswegen ist es wichtig, alle Wohnräume sauber zu halten und kontinuierlich zu reinigen. Achten Sie darauf, auch unter den Teppichen zu putzen, da die Larven sich bevorzugt an schwer erreichbaren Stellen wie in Fugen und kleinen Ritzen verstecken. Somit wird verhindert, dass sich an Orten wie diesen Staubflusen und Haare ansammeln, die der Pelzkäfer gerne als Brutsubstrat für die Eiablage nutzt.

  • Barrieren installieren: Statten Sie Ihre Fenster und Türen mit Fliegengittern aus. Dadurch erschweren Sie es nicht nur den weiblichen Pelzkäfern, die zur Eiablage die Innenräume des Menschen aufsuchen, in Ihr Haus oder Ihre Wohnung zu gelangen. Auch anderen Insekten wie Fliegen, Motten und Mücken wird durch Umsetzung dieser Massnahme der Eintritt verwehrt.

  • Sichere Aufbewahrung: Felle, Textilien aus Wolle sowie Federbetten sollten vor dem Einlagern gereinigt oder gewaschen werden. Im Anschluss können Sie in luftdichten Kunststoffbeuteln verpackt und bis zur kommenden Saison im Schrank sicher aufbewahrt werden.

  • Sichere Ausstellung: Auch Ledermöbel oder Gegenstände aus Hornmaterial sowie ausgestopfte Tiere und Insektensammlungen müssen regelmässig auf einen Befall durch den Pelzkäfer kontrolliert werden. Möchten Sie auf Nummer sichergehen, dann empfehlen wir Ihnen, die Exponate in dichten Vitrinen zur Schau zu stellen.

  • Nester fernhalten: Vogel-, Bienen- und Wespennester sowie Brutstätten anderer Säugetiere werden von Pelzkäfern gerne zur Eiablage genutzt. Damit die Weibchen nicht ungehindert in die Innenräume gelangen, sollten Sie darauf achten, dass sich keine Nester in der Nähe Ihres Hauses befinden.

Buildigo Tipp Perlzkäfer und Haustiere

Besitzen Sie Haustiere, dann sollten Sie besonders Obacht walten lassen. Denn Tierhaare, die unsere vierbeinigen Familienmitglieder verlieren, dienen den Pelzkäfern als Brutsubstrat und werden für die Eiablage genutzt. Deshalb sollten Tierbesitzer bei der Reinigung besonders akribisch vorgehen und lieber einmal mehr als einmal zu wenig den Staubsauger in die Hand nehmen und sämtliche Oberflächen, Ritzen, Fugen und Scheuerleisten absaugen und reinigen.

Pelzkäferlarven bekämpfen: So werden Sie den Materialschädling los

Um Pelzkäfer effektiv zu bekämpfen, bedarf es neben einer gründlichen Reinigung noch mehrere Massnahmen, welche parallel durchgeführt werden sollten.

So gehen Sie gegen den Schädling vor:

  • Textilien bei 60 Grad waschen: Waschen Sie Ihre kontaminierten Textilien bei 60 Grad für 2 Stunden in der Waschmaschine. Achten Sie jedoch darauf, dass die hohe Temperatur Ihren Kleidungsstücken nichts ausmacht.

  • Dampfreinigen: Behandeln Sie grosse befallene Gebrauchsgegenstände wie Teppiche mit einem Dampfreiniger oder geben Sie die kontaminierten Textilien in die Reinigung.

  • Behandlung mit Hitze & Kälte: Auch der Heissluftofen eignet sich zur Eliminierung der Schädlinge. Damit die Insekten abgetötet werden, sollten Sie die befallenen Textilien in eine Plastiktüte packen und bei 60 Grad Celsius für mehrere Stunden mit Hitze behandeln. Auch Temperaturen von mindestens minus 19 Grad Celsius eignen sich für die Bekämpfung des Pelzkäfers. Anstatt in den Ofen legen Sie Ihre kontaminierten Textilien gut verpackt für 24 Stunden in den Tiefkühler. Anschliessend sollten Ihre Kleidungsstücke & Co. gewaschen werden. Wenn notwendig, sollten Sie diese Methode alle zwei bis drei Wochen wiederholen.

Damit ein Befall durch den Pelzkäfer eingedämmt werden kann, können ebenfalls biozidfreie Schädlingsbekämpfungsmittel genutzt werden. In Kombination mit den zuvor erwähnten Methoden erzielen Sie bei einer überschaubaren Kontamination meistens gute Ergebnisse.

Sollte dies aufgrund dessen, dass der Befall zu weit fortgeschritten ist, nicht funktionieren, müssen unbedingt Experten und Expertinnen hinzugezogen werden.

Pelzkäfer erkennen und bekämpfen: Dann sollte ein Kammerjäger das Schädlingsproblem in die Hand nehmen

Wird ein Befall falsch identifiziert oder zu spät entdeckt ist es schwer, den Schädlingsbefall in den Griff zu bekommen.

Denn die Pelzkäferlarven lieben die Dunkelheit und sind nicht so einfach zu finden. Sollten Sie also in Ihrer Wohnung flächendeckend auf die Anwesenheit des Schädlings stossen und sollte trotz sämtlicher erwähnten Bekämpfungsmassnahmen keine Besserung erzielt worden sein, empfehlen wir Ihnen, einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Denn ohne die fachliche Kompetenz und die Erfahrung von Expertinnen und Experten haben Sie keine Chance, einen fortgeschrittenen Befall durch den Pelzkäfer in Eigenregie in den Griff zu bekommen.

Aber keine Sorge: Bei Buildigo finden Sie online den passenden Schädlingsbekämpfungsdienst in Ihrer Nähe, der Ihnen dabei hilft, Schädlinge jeder Art aus Ihren Innenräumen zu eliminieren. Damit der Befall nicht zur richtigen Plage wird, stellen Sie am besten noch heute eine unverbindliche Anfrage und überlassen das Problem einem Profi.

Fazit

Pelzkäfer zählen zu jenen Insekten, die eine nützliche Funktion haben und deren Anwesenheit ebenfalls zum Problem werden kann. In der Natur agieren die Tiere als Schutzpolizei und ernähren sich von Aas, mumifizierten Tierkadavern und Fellresten. Gelangen sie jedoch in menschliche Behausungen, gelten sie als Materialschädling und können einen grossen Schaden anrichten.

Daher sollte ein Befall ernst genommen und sofort behandelt werden. Haben sich die Parasiten bereits stark vermehrt, ist es ratsam, einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuzuziehen. Da die Tiere ebenfalls einen wichtigen Beitrag für unser Ökosystem leisten, sollte bei der Bekämpfung des Pelzkäfers, wenn möglich, auf den Einsatz von chemischen Mitteln verzichtet werden.

Können Pelzkäfer dem Menschen gefährlich werden?
Welche äusseren Merkmale identifizieren die Larven des Pelzkäfers?
Wie lässt sich ein Befall durch den Pelzkäfer identifizieren?