Kiesplatz anlegen: Ein moderner Allrounder mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten

Kiesplätze und Gartenwege aus Kies vermitteln einen natürlichen Charakter und zaubern ein mediterranes Flair in Ihren Garten. Obendrein lassen sie sich einfach anlegen und im direkten Vergleich mit einem betonierten Steinboden oder gepflasterten Gartenweg auch relativ unkompliziert wieder entfernen. Zudem sind Flächen aus Kies einfach zu pflegen und wasserdurchlässig. Dies hat den Vorteil, dass Regenwasser optimal in die Erde abläuft und sich kein Stauwasser bilden kann.

Trotz all der positiven Eigenschaften von Kies gibt es beim Anlegen eines Kiesplatzes oder von Kieswegen einige Dinge zu beachten. Welche dies sind und wie Sie ein Projekt wie dieses eigenständig in die Tat umsetzen, verrät Ihnen der folgende Artikel.

Welche Möglichkeiten gibt es für Kies im Garten?

Immer mehr Gartenliebhaber bevorzugen Teile des Gartens wie den Sitzplatz, Gartenwege oder den Vorgarten, anstatt mit Platten oder Rasen mit Kies zu verschönern.

Denn Kies hat als Baumaterial viele Vorteile:

• Schützend: Das Material eignet sich hervorragend für Bereiche des Gartens, die stetiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Denn eine Kiesschicht schützt die Erde an Orten wie diesen vor dem Austrocknen, worüber sich besonders Ihre Pflanzen freuen.

• Versickerungsaktiv: Wie bereits erwähnt ist Kies zudem versickerungsaktiv. Somit sind längere Trockenzeiten aber auch starke Regenfälle kein Problem.

• Pflegeleicht: Zu guter Letzt ersparen Sie sich eine Menge Arbeit. Denn Unkraut verwurzelt sich generell schwieriger in Kies als beispielsweise in den Fugen von Terrassenplatten, was das Material einfacher in der Pflege macht.

• Kreativ einsetzbar: Auch bezüglich der Gestaltungsmöglichkeiten ist Kies sehr variabel und lässt sich bei verschiedenen Gartenelementen einsetzen.

Sehen wir uns nun die verschiedenen Möglichkeiten mit ihren individuellen Vorteilen genauer an:

Kies für die Weggestaltung nutzen

Gartenwege aus Kies haben den Vorteil, dass sie sich natürlich in die übrige Umgebung einfügen und einen grossen Gestaltungsfreiraum bieten. So lassen sich geschüttete Kieswege entweder geradlinig oder kurvenreich und in jeder gewünschten Breite anlegen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Kies im direkten Vergleich mit anderen Bodenbelägen für den Aussenbereich vergleichsweise preiswert ist und obendrein einfach verlegt werden kann. Alles, worauf Sie bei der Umsetzung achten sollten, ist, dass Sie eine circa 10 bis 15 cm dicke Tragschicht aus Mineralgemisch als Untergrund aufbringen. So wird verhindert, dass sich der Boden mit dem Kies vermischt.

Damit Unkraut keine Chance hat, sich auf Ihrem Kiesweg breitzumachen, empfehlen wir Ihnen ebenfalls ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies zwischen der Tragschicht zu verlegen.

Gartenbeete aus Kies anlegen

Egal, ob Sie einen Japangarten, einen Bauerngarten oder einen englischen Garten haben: Kiesbeete sind ein Hingucker und vermitteln eine aufgeräumte Struktur. Besonders in der modernen Gartengestaltung kommen sie immer häufiger zum Einsatz.

Der Grund ist, dass Kies variabel ist und Ihnen unbegrenzten Freiraum in der Gestaltung der Formen bietet. Folgende Design-Variationen lassen sich mithilfe des Materials in Kies-Beeten umsetzen:

• Kiesbeete auf verschiedenen Ebenen anlegen

• Einsatz von unterschiedlichen Kieselsteinfarben

• Mithilfe von verschiedenen Kiessorten Muster legen

• Ergänzung durch andere Materialien wie beispielsweise durch Pflaster- oder Natursteine

Sitzplätze, Rondelle oder Gartenplätze aus Kies anlegen

Gleich wie für die Gestaltung von Gartenwegen eignet sich Kies ebenfalls als Bodenbelag für Sitzplätze oder stilvolle Rondelle. Denn ein Kiesbelag ist der perfekte Untergrund für gemütliche Gartenmöbel, blühende Kübelpflanzen oder andere Dekoelemente.

Jedoch sollten Sie bei der Gestaltung darauf achten, dass sich die Kiessteinchen nicht in den angrenzenden Rasenflächen oder in den Beeten verteilen. Abhilfe schafft eine stabile Umrandung aus dekorativen Randsteinen.

Kiesplatz anlegen: Dies sollten Sie bei der Planung beachten

Bevor Sie in den Baumarkt gehen und sich das nötige Material besorgen, ist es ratsam, sich bezüglich der Umsetzung ein paar Gedanken zu machen. Denn auch wenn das Anlegen von einem Kiesplatz einfacher ist als das Verlegen von Bodenplatten, sollten für einen reibungslosen Ablauf die folgenden Kriterien geklärt werden:

Die Suche nach dem passenden Standort

Theoretisch lässt sich ein Kiesplatz oder Kiesweg in jedem Bereich Ihres Gartens anlegen. Jedoch ersparen Sie sich eine Menge Arbeit, wenn Sie für den Kiesplatz einen sonnigen und trockenen Standort wählen. So trocknet das Material nach Regengüssen schnell wieder und Unkrautsamen haben keine Chance zu keimen. Auch die Bildung von Moos, das sich aufgrund von Verrottung organischen Materials mit der Zeit an den Kiessteinchen bildet, ist weniger ausgeprägt als an einem schattigen Ort.

Den richtigen Kies auswählen

Achten Sie bei der Wahl des Materials darauf, dass Sie sich für einen feinkörnigen Kies oder Splitt entscheiden. Denn grosskörniger Kies gibt unter Belastung schneller nach, was zur Folge hat, dass Sie beim Begehen der Fläche immer leicht einsinken würden.

Das Lauferlebnis ist angenehmer, wenn man für die Wege oder den Sitzplatz einen feinkörnigen Kies oder sogar Splitt einsetzt. Denn die scharfkantigen Splittsteinchen verkanten sich unter Druckeinwirkung ineinander und geben kaum nach, was das Begehen komfortabel macht.

Die Gestaltung der Randeinfassung

Damit die Kieselsteine oder der Splitt nicht in die angrenzende Fläche rollen, sollten Sie ihn mit einer stabilen Randeinfassung einfassen. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen folgenden Materialien:

• Metallkanten

• Klinkersteinen

• Rasenborde aus Beton

• Betonsteinen

• Kleinpflaster aus Natursteinen

Als schöne Ergänzung zu einem Kiesplatz eignet sich eine Randeinfassung aus hochkant gesetzten Klinkersteinen, sowie Kleinpflaster aus Granit oder anderen Natursteinen. Damit die Steine mit der Zeit nicht verrutschen oder vom Regen ausgespült werden sollten sie für mehr Stabilität in ein Bett aus Magerbeton gesetzt werden. Dasselbe gilt, wenn Sie sich für eine Randeinfassung aus Rasenborde entscheiden. Bei dieser Alternative ist es ausreichend, wenn Sie die circa 1 m langen und 25 cm tiefen Kantsteine aus Beton in einen gut verdichteten, wasserdurchlässigen Untergrund setzen und die Konstruktion mithilfe einer Rückenstütze aus Beton stabilisieren.

Eine weitere Option zum Einfassen Ihres Kiesplatzes wäre die Verwendung von Metallkanten. Diese Variante der Randeinfassung gestaltet sich unkompliziert in der Umsetzung. Denn sie werden einfach nur in den Boden getrieben und lassen sich obendrein fugenlos verlegen. Dies hat den Vorteil, dass keine Zwischenräume zurückbleiben, durch die angrenzende Pflanzen von der Seite hindurchwachsen können.

Dekorativen Kiesplatz selber anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine einfache Umsetzung

Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich das notwendige Material aus dem Baumarkt besorgen. Berechnen Sie im Voraus, wie viel Kies Sie für Ihr Projekt brauchen. Hierfür können Sie eine Faustregel zu Hilfe nehmen: für 1 Quadratmeter Fläche sind 100 kg Kies nötig. Für eine optimale Deckung sollten Sie die Menge verdoppeln. Damit Sie nichts vergessen, haben wir Ihnen im folgenden Überblick sämtliche Utensilien übersichtlich aufgelistet:

Das Material

• Metallkanten für die Sitzplatzeinfassung

• Unkrautvlies

• Mittelkies oder feinkörnigen Splitt (6 bis 8 mm Körnung) für den Belag

Das Werkzeug

• Spaten

• Harke

• Rüttelmaschine

• Schubkarre

• Gummihammer

• Maurerschnur

• 4 Metall- oder Holzstäbe

Schritt 1: Untergrund vorbereiten

Als Erstes sollten Sie den Platz in der gewünschten Form und Grösse mithilfe der Stäbe abstecken und diese mit der Maurerschnur miteinander verbinden.

Jetzt wird der abgesteckte Bereich ausgekoffert. Ist der Boden lehmhaltig, empfehlen wir Ihnen, den Untergrund 20 cm tief auszuheben und nach der Entfernung der Erde sowie dem Glattziehen des Erdreichs mit einer 5 cm hohen Schicht aus Schotter und darüber mit einer 7 cm hohen Schicht aus Sand zu präparieren. Ist die Erde in Ihrem Garten nicht verdichtet und Regenwasser kann gut in den Boden einsickern, können Sie auf die Schicht aus Schotter verzichten. Bei dieser Bodenqualität reicht es aus, auf die abgetragene Fläche eine 7 cm hohe Schicht aus Sand aufzuschütten und diese ebenmässig auszurichten.

Schritt 2: Unkrautvlies verlegen

Nun wird das Vlies verlegt. Hiermit verhindern Sie, dass sich Unkraut ausbreitet und die Kieselsteinchen mit der Zeit in den Untergrund absacken und die Fläche in regelmässigen Abständen mit Kies aufgefüllt werden müsste. Das Unkrautvlies wird vor der Aufschüttung des schlussendlichen Bodenbelags auf die Sandschicht gelegt.

Schritt 3: Randeinfassung setzen & Kies aufstreuen und verteilen

Bevor Sie die Fläche circa 8 cm hoch mit Kies auffüllen und mit einer Harke glattziehen, sollten Sie die Randeinfassung aus Metallkanten in die Erde einschlagen. Damit Sie das Material nicht beschädigen, empfehlen wir Ihnen, für diesen Arbeitsschritt einen Gummihammer zu verwenden.

Kiesplatz anlegen: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Auch wenn das Anlegen eines Kiesplatzes günstiger ist als das Verlegen von Bodenplatten oder der Bau eines Holzbodens, sind für die Umsetzung verschiedene Arbeitsschritte nötig, die mit Kosten verbunden sind. Hierzu zählen der Mietpreis eines Baggers für das Ausheben der geplanten Fläche sowie anderer Geräte wie einer Rüttelmaschine für die Verdichtung des Erdreichs. Hinzu kommen die Lieferkosten für den Kies oder Splitt sowie für das Material der Randeingrenzung und die Kosten für die Entsorgung der ausgehobenen Erde.

Abhängig von den Gegebenheiten vor Ort und Ihren individuellen Vorstellungen sollten Sie bedenken, dass die Umsetzung mit einem grossen Aufwand verbunden ist und ein zufriedenstellendes Ergebnis eine professionelle Arbeitsweise voraussetzt. In der Regel ist es für Arbeiten dieser Art besser, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen.

Die Preise für so ein Projekt können start variieren. Damit Sie sich einen Eindruck verschaffen können, haben wir die Unkosten der beiden grössten Kostentreiber einmal für Sie aufgeschlüsselt:

Preise für den Aushub der Erde

Für das Ausmessen und Abstecken der gewünschten Fläche und den Aushub mithilfe eines Baggers müssen Sie mit Kosten in Höhe von 25 bis 55 Schweizer Franken pro Kubikmeter rechnen. Für die fachgerechte Entsorgung des ausgehobenen Erdreichs inklusive der Transport- und Deponiekosten kommen nochmals Ausgaben in Höhe von 55 bis 65 Schweizer Franken pro Kubikmeter hinzu.

Preise für Unterbau- und Ausgleichsschicht

Damit Ihr Kiesplatz sicher begehbar oder sogar problemlos befahrbar ist, braucht er einen soliden Untergrund in Form einer stabilen Fundations- und Ausgleichsschicht. Für welche Art von Kies Sie sich entscheiden, beeinflusst ebenfalls die Kosten. Beim Kiesbelag haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Sorten und Körnungen. Folgende Materialien eignen sich am besten:

• Splitt (4 bis 9 mm)

• Rundkies (6 bis 8 mm)

Für einen professionell angelegten Schichtaufbau, der grossen Belastungen standhält, müssen Sie zwischen 150 und 250 Schweizer Franken pro Kubikmeter einkalkulieren. Für dekorative Kiesplätze, die Sie nur mit einer Feuer- oder Blumenschale bestücken möchten, braucht es einen stabilen Untergrund wie diesen jedoch nicht. Hier reicht es meistens vollkommen aus, den Boden vor der Kiesaufschüttung mithilfe einer Rüttelmaschine zu verdichten.

Worauf sollten Sie bei der Pflege von Kieswegen & Kiesplätzen achten?

Auch in der Pflege ist Kies genügsam. So reicht es vollkommen aus, wenn Sie in regelmässigen Abständen mit der Hand oder dem Laubbläser verwelkte Blütenblätter, Laub und kleine Zweige zwischen den Steinen entfernen. Kiesbeete, Plätze oder Wege, die einen schattigen Standort haben und kaum Sonne abbekommen können mit der Zeit vermoosen.

Ist dies der Fall, müssen Sie die Steinchen in gewissen Abständen durchsieben und von den unschönen Ablagerungen befreien.

Kiesplatz anlegen: Wann lohnt es sich, Expertinnen und Experten mit der Umsetzung zu beauftragen?

Tragen Sie sich mit dem Gedanken, Ihren Sitzplatz oder Ihre Auffahrt mit Kies zu verschönern, dann sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es nicht damit getan ist, eine Lage Kies auf den Boden zu schütten und diese zu verteilen. Denn damit Plätze und Wege sicher begehbar und befahrbar sind, brauchen sie einen stabilen Untergrund.

Auch der Erdaushub ist abhängig von der Bodenqualität kein einfaches Unterfangen und setzt den Einsatz technischen Geräts voraus. Nun besitzt nicht jeder Hobby-Gärtner die Befugnis, einen Bagger lenken zu dürfen. Auch in Sachen Sicherheit sollten Sie bedenken, dass eine laienhafte Umsetzung nicht nur optische Konsequenzen mit sich bringt, sondern ein unprofessionell angelegter Kiesplatz schnell an Attraktivität verliert und Gartenwege zu Stolperfallen werden können.

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Fazit

Wege und Plätze aus Kies verschönern jeden Garten. Zudem lassen sich kleinere Kiesplätze, die hauptsächlich einen dekorativen Nutzen haben, mit etwas handwerklichem Geschick auch in Eigenregie umsetzen. Für Plätze und Wege, die grossen Belastungen ausgesetzt sind oder sicher befahren werden sollen, ist es jedoch ratsam, einen Profi hinzuzuziehen. Denn auch wenn ein Kiesplatz einfacher anzulegen ist als ein Untergrund aus Platten oder Beton, gilt es diverse Dinge zu beachten, die fachliche Kompetenz voraussetzen.